7 Mythen über Olivenöl – Die Wahrheit über das flüssige Gold

Olivenöl ist eines der ältesten und wertvollsten Lebensmittel der Welt. Seit Jahrtausenden wird es nicht nur als kulinarische Zutat, sondern auch für seine gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Dennoch gibt es zahlreiche Mythen rund um das „flüssige Gold“ des Mittelmeers. In diesem Beitrag räumen wir mit den häufigsten Mythen und Missverständnissen auf und liefern fundierte Fakten.

Mythos 1: „Olivenöl ist nicht zum Braten geeignet“

Fakt: Dieses Missverständnis hält sich hartnäckig, doch die Wahrheit ist, dass hochwertiges natives Olivenöl extra durchaus zum Braten verwendet werden kann.

Der Rauchpunkt von hochwertigem, kaltgepresstem Olivenöl liegt zwischen 180-210 °C, was für das Braten von Gemüse, Fleisch oder Fisch völlig ausreicht. Entscheidend ist, das Öl nicht zu überhitzen. Wenn es zu rauchen beginnt, ist die Temperatur zu hoch. Für sehr hohe Temperaturen, wie beim Frittieren, eignen sich jedoch raffinierte Olivenöle besser.

Mythos 2: „Je grüner das Olivenöl, desto besser die Qualität“

Fakt: Die Farbe eines Olivenöls sagt wenig über seine Qualität aus. Während einige hochwertige Olivenöle eine intensive grüne Farbe haben, gibt es ebenso exzellente Öle mit einer goldgelben Nuance.

Die Farbe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Olivensorte und der Erntezeitpunkt. Grüne Oliven enthalten mehr Chlorophyll, weshalb ihr Öl oft grüner erscheint. Goldgelbe Öle stammen eher von reiferen Oliven. Die Qualität sollte jedoch anhand von Geschmack, Aroma und Analysewerten (wie dem Säuregehalt) beurteilt werden.

Mythos 3: „Wie guter Wein, wird Olivenöl mit der Zeit besser“

Fakt: Im Gegensatz zu Wein reift Olivenöl nicht nach, sondern verliert mit der Zeit seine Qualität.

Frisches Olivenöl hat den höchsten Gehalt an Antioxidantien und Polyphenolen, die für seinen gesundheitlichen Wert und die lange Haltbarkeit sorgen. Es sollte innerhalb von 12 bis 18 Monaten nach der Ernte verbraucht werden. Eine kühle, dunkle Lagerung verlängert die Haltbarkeit deutlich, doch irgendwann leidet das Aroma.

Mythos 4: „Wenn Olivenöl im Kühlschrank fest wird, ist es echt“

Fakt: Dieser Test wird oft als Methode zur Echtheitsprüfung empfohlen, ist jedoch unzuverlässig und gehört in das Reich der Mythen.

Zwar wird hochwertiges Olivenöl bei kalten Temperaturen dickflüssiger oder kann ausflocken, doch dies gilt auch für viele andere Pflanzenöle. Zudem hängt die Reaktion auf Kälte von der Fettsäurezusammensetzung ab. Die einzige sichere Methode, um die Echtheit eines Olivenöls zu prüfen, ist eine chemische Analyse oder eine sensorische Prüfung durch Experten.

Mythos 5: „Günstiges Olivenöl ist genauso gut wie teures“

Fakt: Preis und Qualität hängen oft eng zusammen, insbesondere bei nativem Olivenöl extra.

Günstige Olivenöle stammen häufig von minderwertigen Oliven, die bereits oxidiert sind, oder sie wurden mit anderen Ölen gestreckt. Hochwertige native Olivenöle extra werden dagegen direkt aus frischen Oliven gewonnen, kaltgepresst und unter strengen Qualitätskontrollen abgefüllt. Wer auf Qualität setzt, sollte auf Herkunft, Herstellungsverfahren und Zertifizierungen achten.

Mythos 6: „Olivenöl mit niedriger Säurezahl ist immer besser“

Fakt: Die Säurezahl ist zwar ein Qualitätsmerkmal, aber nicht das einzige.

Ein niedriger Säuregehalt (unter 0,8 % bei nativem Olivenöl extra) ist ein Zeichen für schonende Verarbeitung. Doch auch andere Faktoren, wie der Polyphenolgehalt, die Frische der Oliven und der Geschmack, spielen eine Rolle bei der Qualität eines Öls.

Mythos 7: „Olivenöl sollte in einer durchsichtigen Flasche aufbewahrt werden“

Fakt: Im Gegenteil: Licht ist sogar ein großer Feind von Olivenöl. Eine Behauptung aus derm Reich der Mythen.

Hochwertige Olivenöle werden deshalb in dunklen Glasflaschen oder Metallkanistern verkauft. Durchsichtige Glas- oder Plastikflaschen lassen zu viel Licht durch, was zu einer schnelleren Oxidation und einem Qualitätsverlust führt. Olivenöl sollte zudem immer an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden.

Mythen-Fazit: Wissen schützt vor Fehlkäufen

Olivenöl ist ein wertvolles Naturprodukt, das in der Küche und für die Gesundheit zahlreiche Vorteile bietet. Viele Mythen führen jedoch zu Unsicherheiten beim Kauf und der Verwendung. Wer sich mit den Fakten vertraut macht, kann hochwertige Öle besser erkennen, richtig lagern und optimal in der Küche einsetzen.

Beim nächsten Einkauf lohnt es sich, auf Qualitätssiegel, Herkunft und Geschmack zu achten – denn ein gutes Olivenöl ist nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Investition in die Gesundheit.

 

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